BMW G22 Cabrio im Vergleich zum E46 Cabrio
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7 Monate 2 Wochen her - 7 Monate 2 Wochen her #14775
von Thomas
"Es gibt Automobile, die fährt man, weil man es sich leisten kann. Einen BMW leistet man sich, weil man fahren kann" (BMW Werbung, 1974)
BMW E30 325i Cabrio VFL Baujahr 1990
BMW E46 330Ci Cabrio VFL Baujahr 2003
Hyundai Tucson NX 4 (Dienstwagen) Baujahr 2022
BMW G22 Cabrio im Vergleich zum E46 Cabrio wurde erstellt von Thomas
Hallo zusammen,
letzte Woche waren wir eine Woche auf Mallorca und hatten uns dort ein Cabrio für die Zeit gemietet. Bei der Übernahme am Flughafen stellte ich mit Freude fest, dass es sich um ein 420d Cabrio mit gerade mal 10 km Laufleistung handelte, also einen Neuwagen mit einer zusätzlich noch netten Austattung. M-Packet, Headup, Airscarf... Nach einer schönen Woche und knapp über 1000 km mehr auf dem Tacho kam mir die Idee eines bestimmt nicht ganz fairen, aber für mich passenden Vergleichs mit meinem E46 330Ci. Mein Fazit vorab: Neu bringt nicht unbedingt mehr Fahrspaß.
Zuerst einmal zu den Daten: Der G22 420d hat 2 Liter Hubraum und bietet 190 PS + 11 PS elektischen "Zusatzboost", mit 380 Nm bei 1750-2750 U7min, bei allerdings 1850 kg Leergewicht.
Mein E46 330Ci leistet, wie bestimmt den meisten bekannt, 231 PS aus 3 Litern Hubraum, mit 300 Nm bei 3500 U/min und 1505 kg.
Gestern habe ich direkt das schöne Wetter ausgenutzt und eine Heimatrunde mit dem E46 gedreht, um einen möglichst zeitnahen Vergleich zu erleben zu können. Die Kirschblüte schrie dabei quasi auch nach einem Foto und anschlissend machte ich abends noch ein Foto vom "krassen 3er" in artgerechter Umgebung vor unserem hiesigen Dönerdealer.
Jetzt mein persönlicher Vergleich von beiden Fahrzeugen. Die Optik von beiden Baureihen finde ich eigentlich sehr gelungen, wenn nicht diese riesen Niere beim G22 durch das Nummernschild unterbrochen würde. Innen machen beide einen wertigen Eindruck und selbst das große curved Dispaly (beim neuen) passt gut in die heutige Zeit, aber warum es nicht die Möglichekit gibt den Tachobereich optisch in eine klassische Rundinstrumenten Optik zu verwandeln ist mit ein Rätsel. Wäre doch technisch ohne nennenswerten Kostenaufwand möglich. Das neue Tachdesign, was aktuell viele BMWs verbindet, finde ich absolut nicht ansprechend. Warum kann man beim G22 z.B. die Lüftungeinstellungen und die Sitzheizung nur über ein Untermenü oder Sprachsteuerung verändern, aber für den Airscarf gibt es zwei separate Bedienknöpfe in der Mittekonsole? Zusätzlich ist der Airscarf, den ich zwar für nicht für nötig, aber auch keine schlechte Idee hielt beim G22 auch in stärkster Stufe ab 50 km/h kaum noch bei offenem Verdeck fühlbar. Schade. Der E46 bedient sich deutlich intuitiver, aber vielleicht bin ich auch einfach zu oldschool.
Gut gefiel mir beim 420d die akustisch angenehme Signalisierung der rundum Einparkhilfe. Hier werden z.B. auch Bordsteine registriert. Das Platzangebot würde ich nicht als großzügiger bezeichnen. Das Verdeck lässt sich bis 50 km/h bedienen und bietet einen ausgefeilten, quasi mehrteiligen, Innenhimmel, aber wenn ich sehe wie viele zusätzliche Seilzüge für den unterteilten Innenhimmel ihren Dienst verrichten möchte ich nicht wissen wie gut das nach 20 Jahren noch funktionieren soll. Besonders schnell geht dieser Vorgang übrigens nicht. Die Sportsitze sind wesentlich flacher im Fahrzeug verbaut. Postiv finde ich die Möglichkeit der drahtlosen integration vom Smartphone im Fahrzeug, sodass man auch dieses auch über das Autodisplay steuern kann. So konnte ich z.B. über meine TOMTOM App bequem gespeicherte Routen abfahren.
Jetzt aber zu dem für mich eigentlich wichtigsten Thema, dem Fahren. Der Diesel hat einen guten Antritt und kommt mit dem hohen Fahrzeuggewicht gut klar, aber was ist bitte mit dem Fahrverhalten passiert? Die fast 350 kg zusätzliches Leergewicht merkt man sehr deutlich in den Kurven. Da ist nichts mehr mit handlichem Kurvenspaß. Das E46 Cabrio fährt sich schon nicht mehr so direkt wie mein E30 Cabrio, aber trotzdem kommt beim E46, gerade auch mit M-Paket, noch viel Fahrspaß z.B. in Kurven auf. Das ist beim G22 leider sehr auf der Strecke geblieben. 1850 kg sind einfach viel zu viel für so ein Auto. Zusätzlich ist der 4er viel länger und breiter, aber bietet in meinen Augen keinen wirklichen Raumgewinn. Was ist da schief gelaufen? Somit wäre dieses Fahrzeug für mich als Spaß-/Hobbyfahrzeug ungeeignet.
Als Alltagsfahrzeug sind durchaus Vorteile zum E46 zu registieren, sehr leise, komfortabeles Fahrwerk und ruhiges Verdeck. Zusätzlich war der Dieselverbrauch bei recht artgerechter Fahrweise mit 5,8 Litern Diesel wirklich top. Trotzdem mag ich in der Freizeit mehr das aktive fahren, als nur günstig und entspannt von A nach B zu kommen. Also an sich ist der neue 4er ein schönes Auto mit guter Verarbeitung und könnte ich mir gut als Alltagsfahrzeug vorstellen, wenn es nicht so teuer wäre, aber für die echte Freude am fahren sind mir die älteren lieber. Unkomfortabel finde ich den E46 trotzdem nicht, auch wenn das Fahrwerk vom M-Paket für ein Cabrio schon recht straf abgestimmt ist.
Habt Ihr bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? Mir kommt es so vor, als würde man generell in neueren Autos mehr gefahren, als wirklich aktiv am Geschehen teilzuhaben. Schade, dass so in meinen Augen immer mehr der Spaß am Fahren verloren geht.
Trotzdem hatten wir bei bestem Wetter viel Spaß mit dem neuen Bayer auf Mallorca, denn dort gibt es wirklich traumhaft kurvige Straßen mit fantastischen Ausblicken. Mit dem eigenen "Liebhaberfahrzeug" würde ich dort aber trotzdem nur ungerne unterwegs sein, da wohl durch die hohe Leihwagendichte auf der Insel dort extrem viele, deutlich "vermackte" neue Autos unterwegs sind. Schade.
LG
Thomas
letzte Woche waren wir eine Woche auf Mallorca und hatten uns dort ein Cabrio für die Zeit gemietet. Bei der Übernahme am Flughafen stellte ich mit Freude fest, dass es sich um ein 420d Cabrio mit gerade mal 10 km Laufleistung handelte, also einen Neuwagen mit einer zusätzlich noch netten Austattung. M-Packet, Headup, Airscarf... Nach einer schönen Woche und knapp über 1000 km mehr auf dem Tacho kam mir die Idee eines bestimmt nicht ganz fairen, aber für mich passenden Vergleichs mit meinem E46 330Ci. Mein Fazit vorab: Neu bringt nicht unbedingt mehr Fahrspaß.
Zuerst einmal zu den Daten: Der G22 420d hat 2 Liter Hubraum und bietet 190 PS + 11 PS elektischen "Zusatzboost", mit 380 Nm bei 1750-2750 U7min, bei allerdings 1850 kg Leergewicht.
Mein E46 330Ci leistet, wie bestimmt den meisten bekannt, 231 PS aus 3 Litern Hubraum, mit 300 Nm bei 3500 U/min und 1505 kg.
Gestern habe ich direkt das schöne Wetter ausgenutzt und eine Heimatrunde mit dem E46 gedreht, um einen möglichst zeitnahen Vergleich zu erleben zu können. Die Kirschblüte schrie dabei quasi auch nach einem Foto und anschlissend machte ich abends noch ein Foto vom "krassen 3er" in artgerechter Umgebung vor unserem hiesigen Dönerdealer.
Jetzt mein persönlicher Vergleich von beiden Fahrzeugen. Die Optik von beiden Baureihen finde ich eigentlich sehr gelungen, wenn nicht diese riesen Niere beim G22 durch das Nummernschild unterbrochen würde. Innen machen beide einen wertigen Eindruck und selbst das große curved Dispaly (beim neuen) passt gut in die heutige Zeit, aber warum es nicht die Möglichekit gibt den Tachobereich optisch in eine klassische Rundinstrumenten Optik zu verwandeln ist mit ein Rätsel. Wäre doch technisch ohne nennenswerten Kostenaufwand möglich. Das neue Tachdesign, was aktuell viele BMWs verbindet, finde ich absolut nicht ansprechend. Warum kann man beim G22 z.B. die Lüftungeinstellungen und die Sitzheizung nur über ein Untermenü oder Sprachsteuerung verändern, aber für den Airscarf gibt es zwei separate Bedienknöpfe in der Mittekonsole? Zusätzlich ist der Airscarf, den ich zwar für nicht für nötig, aber auch keine schlechte Idee hielt beim G22 auch in stärkster Stufe ab 50 km/h kaum noch bei offenem Verdeck fühlbar. Schade. Der E46 bedient sich deutlich intuitiver, aber vielleicht bin ich auch einfach zu oldschool.
Gut gefiel mir beim 420d die akustisch angenehme Signalisierung der rundum Einparkhilfe. Hier werden z.B. auch Bordsteine registriert. Das Platzangebot würde ich nicht als großzügiger bezeichnen. Das Verdeck lässt sich bis 50 km/h bedienen und bietet einen ausgefeilten, quasi mehrteiligen, Innenhimmel, aber wenn ich sehe wie viele zusätzliche Seilzüge für den unterteilten Innenhimmel ihren Dienst verrichten möchte ich nicht wissen wie gut das nach 20 Jahren noch funktionieren soll. Besonders schnell geht dieser Vorgang übrigens nicht. Die Sportsitze sind wesentlich flacher im Fahrzeug verbaut. Postiv finde ich die Möglichkeit der drahtlosen integration vom Smartphone im Fahrzeug, sodass man auch dieses auch über das Autodisplay steuern kann. So konnte ich z.B. über meine TOMTOM App bequem gespeicherte Routen abfahren.
Jetzt aber zu dem für mich eigentlich wichtigsten Thema, dem Fahren. Der Diesel hat einen guten Antritt und kommt mit dem hohen Fahrzeuggewicht gut klar, aber was ist bitte mit dem Fahrverhalten passiert? Die fast 350 kg zusätzliches Leergewicht merkt man sehr deutlich in den Kurven. Da ist nichts mehr mit handlichem Kurvenspaß. Das E46 Cabrio fährt sich schon nicht mehr so direkt wie mein E30 Cabrio, aber trotzdem kommt beim E46, gerade auch mit M-Paket, noch viel Fahrspaß z.B. in Kurven auf. Das ist beim G22 leider sehr auf der Strecke geblieben. 1850 kg sind einfach viel zu viel für so ein Auto. Zusätzlich ist der 4er viel länger und breiter, aber bietet in meinen Augen keinen wirklichen Raumgewinn. Was ist da schief gelaufen? Somit wäre dieses Fahrzeug für mich als Spaß-/Hobbyfahrzeug ungeeignet.
Als Alltagsfahrzeug sind durchaus Vorteile zum E46 zu registieren, sehr leise, komfortabeles Fahrwerk und ruhiges Verdeck. Zusätzlich war der Dieselverbrauch bei recht artgerechter Fahrweise mit 5,8 Litern Diesel wirklich top. Trotzdem mag ich in der Freizeit mehr das aktive fahren, als nur günstig und entspannt von A nach B zu kommen. Also an sich ist der neue 4er ein schönes Auto mit guter Verarbeitung und könnte ich mir gut als Alltagsfahrzeug vorstellen, wenn es nicht so teuer wäre, aber für die echte Freude am fahren sind mir die älteren lieber. Unkomfortabel finde ich den E46 trotzdem nicht, auch wenn das Fahrwerk vom M-Paket für ein Cabrio schon recht straf abgestimmt ist.
Habt Ihr bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? Mir kommt es so vor, als würde man generell in neueren Autos mehr gefahren, als wirklich aktiv am Geschehen teilzuhaben. Schade, dass so in meinen Augen immer mehr der Spaß am Fahren verloren geht.
Trotzdem hatten wir bei bestem Wetter viel Spaß mit dem neuen Bayer auf Mallorca, denn dort gibt es wirklich traumhaft kurvige Straßen mit fantastischen Ausblicken. Mit dem eigenen "Liebhaberfahrzeug" würde ich dort aber trotzdem nur ungerne unterwegs sein, da wohl durch die hohe Leihwagendichte auf der Insel dort extrem viele, deutlich "vermackte" neue Autos unterwegs sind. Schade.
LG
Thomas
"Es gibt Automobile, die fährt man, weil man es sich leisten kann. Einen BMW leistet man sich, weil man fahren kann" (BMW Werbung, 1974)
BMW E30 325i Cabrio VFL Baujahr 1990
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