Neu hier mit meinem E36 Compact Sorgenkind

Grüße aus dem schönen Ruhrpott.

Ich hab mir vor kurzem einen E36 Compact 316i Facelift mit M43B16 Motor günstig zugelegt.

Optisch in gutem Zustand, volles Scheckheft, alle vorherigen Halter Frauen mittleren oder hohen Alters, also vermutlich auch nie getreten worden.
Bilder vom Wagen gibts hier zu sehen: imgur.com/a/FVEWlEH

Motor läuft an sich eigentlich auch gut und rund allerdings hab ich ein paar Problemstellen, von denen ich nicht weiß ob und wie problematisch sie wirklich sind.

Zum einen hat/hatte der Wagen ein wenig seltsamen schmierigen Schleim im Ausgleichsbehälter des Kühlwassers. Der Wagen war direkt nach Kauf wegen festgefressenem Bremssattel (der natürlich bereits gebrochen war und ersetzt wurden musste -.-) in einer Meisterwerkstatt, wobei der der KFZ Meister auch den Schleim im Ausgleichsbehälter angeguckt hat und diesen oberflächlich abgesaugt hat. Laut Aussage des Meisters allerdings aktuell kein Grund zur Besorgnis da es nur sehr wenig war und das Wasser das bei laufendem Motor rausgepumpt wird auch sauber ist. Allerdings hängt an den Wänden des Ausgleichsbehälters noch einiges an Schmand. Hier mal ein Bild vor dem oberflächlichen Absaugen: i.imgur.com/krgWgwE.jpg

Außerdem habe ich mal bei noch warmen Motor den Ausgleichsbehälter aufgemacht, und da stand das Kühlwasser bis zum obersten Rand und ist so grade nicht übergelaufen, ist das normal oder kündigt sich da ein Problem an? Bild gibts hier zu sehen: i.imgur.com/69I1xAG.jpg

Jetzt zu meinem momentanen Hauptproblem: mich hat die typische Krankheit des M43B16 erwischt. Die Kettenkastendichtung drückt natürlich genau zwischen oberer und unterer Hälfte am Zylinderkopf raus und es fängt bei längerem stehen schon leicht an auf die Straße zu tropfen. Zylinderkopf runter machen lassen kann ich mir momentan leider nicht leisten da ich mich bis vorraussichtlich Ende Juli noch in einer Umschulung befinde und erst danach Geld verdiene. Selber machen habe ich leider auch weder das nötige Wissen noch das nötige Werkzeug.

Eigentlich möchte ich ungern den Wagen jetz wieder kurz nach Anschaffung wieder verkaufen, aber auf die Straße tropfen geht auch nicht weil ich mir Ärger mit dem Umweltamt definitiv auch nicht leisten kann. Es muss also erstmal eine Notlösung her. Nach einigem Suchen und lesen hab ich mich dafür entschieden das ganze großzügig mit Reinzosil abzudichten. Unter anderem weil jemand behauptet damit schon seit 10000 KM kein Ölverlust mehr zu haben nachdem er es äußerlich angewendet hat. Das wage ich zwar zu bezweifeln aber mir würde es schon reichen wenn es ein paar hundert Km zumindest so Dicht bleibt dass er mir nicht auf die Straße tropft bei längerem stehen.

Momentan steht der Wagen jetzt erstmal auf einem Stück Malervlies auf der Straße damit mögliche Tropfen aufgefangen werden. Rundrum hab ich alles schon so gut wie möglich mit jeder Menge Bremsenreiniger sauber gemacht, und werde dies auch nochmal kurz vor Anwendung der Dichtmasse machen. Außerdem wollte ich die Dichtmasse die rausgedrückt ist mit einem Cuttermesser versuchen so gut wie möglich abzuschneiden. Tipps wie ich am besten die Dichtmasse auftrage dass es möglichst lange hält sind gerne Willkommen. Macht es z.b. vielleicht sinn die Stelle vorher mit einer kleinen Drahtbürste zu bearbeiten oder so?

Hier mal noch ein Bild von dem Übeltäter: i.imgur.com/sT4Awvr.jpg

Soll ich zu den einzelnen Problemen lieber eigene Threads aufmachen oder erstmal alles hier drin lassen? Anregungen und Einschätzungen ob es sich lohnt den Wagen zu behalten sind gerne gesehen.

Mfg

Hallo Namenloser erstmal Willkommen bei uns, erstmal schönes Auto das zu erhalten ist. Erstmal ist zu prüfen ob er im kalten Zustand als auch im warmen
Zustand in den Wasserkreislauf pumpt.... dazu lässt den kalten Motor laufen bei geöffnetem Kühlerverschluß..... und dabei hälst die geschlossene Hand über den Kühlerverschluß... das Gleiche bei Betriebstemperatur.... Falls sich ein Druckanstieg bemerkbar macht ist es die Kopfdichtung. Ansonsten drück die Kopfdichtung direkt ins Öl....

Dann beginnen wir nach den Arbeitsstufen ..... Tauschen der Kopfdichtung.....

Viele Grüße Uli

Moin Uli,

also die Tests hab ich jetzt mal durchgeführt und mit flacher Hand den Ausgleichsbehälter bei laufendem Motor zugehalten, sowohl im kaltem Zustand als auch im warmen Zustand, also wenn der große Kühlkreislauf offen sein müsste. Beide male konnte ich jetz keinen großartigen Druck feststellen. Im warmen Zustand konnte ich allerdings aufgrund der Hitze auch nicht all zu lange zu Halten.

Das Wasser ins Öl gedrückt wird kann ich mir auch nicht vorstellen, da ich direkt nach Kauf einen Ölwechsel machen musste, da dieser laut Anzeige fällig war. Dabei wäre mit Sicherheit Wasser im Öl aufgefallen. Auch zeigt der Öldeckel keine typischen Ablagerungen.

Wie gesagt war der Wagen nach Kauf auch in einer Meisterwerkstatt und der KFZ Meister sagte mir dass die Zylinderkopfdichtung wahrscheinlich in Ordnung ist.

Hauptproblem ist also weiterhin die tropfende Kettenkastendichtung, aber nur deswegen kann ich mir grade leider keine vermutlich mehr als 1000€ kostende Reparatur leisten. Also warte ich erstmal bis die Dichtpasse per Post ankommt und werde dann wohl erstmal eine Notreparatur damit versuchen damit er hoffentlich nicht weiter auf die Straße tropft.

mfg
Matze

Hallo Neuling, es wäre eigentlich ganz schön, wenn man sich hier kurz vorstellt, bevor man bei einem Problem um Hilfe bittet.
Bin ja auch nicht so der Moralapostel, aber so Anstandshalber....
Zu Deiner Frage:

- Abdichten mit Dichtmittel funktioniert erstmal ( dort ist kein Drucköl vorhanden ), eine Drahtbürste brauchst Du da nicht anzuwenden, reinigen mit Bremsenreiniger reicht.

- Wegen dem Schleim würde ich mir erstmal keinen Kopf machen, vorausgesetzt unter dem Ventildeckel ist alles normal Ölig und nicht Cappuchinocremig

- den gebrochenen Bremssattel hätte ich gerne mal gesehen.

Nabend,

ich wollt einfach mal Rückmeldung geben falls es jemanden interessiert. Hab die Aktion mit dem Reinzosil letzte Woche Donnerstag durchgezogen. War ne ziemliche Fummelarbeit weil ich nichts abmontiert hab außer die Zündspule abgeschraubt und nach oben zur Seite gelegt. Wenn man große Hände hat könnte ich mir vorstellen dass das schwierig wird ohne noch mehr zu demontieren. Praktisch ist aufjedenfall sowas hier: i.imgur.com/zWklkCg.jpg zweihändig geführt konnte ich damit ganz gut das rausgedrückte Stück Dichtung abschneiden. Das Auftragen war auch ne ziemliche Fummelarbeit, da ich auch das kurze Stück hinten noch vollschmieren wollte mit dem Zeug und da warum auch immer so ein kleiner Metallvorsprung vom Zylinderkopf das ganze zusätzlich erschwert hat. Dadrunter in die Ecke hab ich erstmal ordentlich was aus der Tube hingequetscht. Leider sieht man da nix und kommt schlecht dran. Letzendlich habe ich dann aber immer wieder eine kleine Wurst auf meinen Finger geschmiert und dann Vorsichtig um nicht alles vollzusauen das Zeug mehrmals rund um die Dichtung geschmiert. An der Ecke wo die Dichtung rausgedrückt war nochmal extra Dick. Am besten ein paar mal über alle Stellen gehen mit ner neuen Wurst Dichtmasse auf dem Finger und nicht zuviel drücken aber auch nicht zu wenig. Da muss man ein bisschen rumprobieren. EDIT: Was ich vergessen habe: sollte zwar eigentlich selbstverständlich sein, aber auf jeden Fall Gummihandschuhe tragen wenn man das Zeug mit den Fingern aufträgt

Mit intensiver Reinigung hat das ganze vllt. 1 1/2- 2 Stunden oder so gedauert. Wobei ich den Motor seit Dienstag schon nicht mehr an hatte und Dienstags und Mittwochs schon jeweils ca ne halbe Stunde bis Stunde alles ordentlich sauber gemacht hatte mit viel Bremsreiniger und Küchenpapier. Da immer noch ein bisschen was am nächsten tag rausgelaufen war würde ich empfehlen das nicht direkt am ersten Tag abzudichten sondern 1-2 Tage vorher ein paar mal sauber machen bis wirklich alles rausgelaufen ist.

Anschließend hab ich das ganze 48 Stunden lang trocknen lassen bevor ich das erste mal wieder gefahren bin. Seit dem bin ich nun ein paar mal gefahren, hab leider nicht auf den KM Stand vorher geguckt aber ich würde so 50-100km insgesamt schätzen über mehrere Tage verteilt. Bisher scheint es absolut Dicht zu sein, weder tropft das Auto auf die Straße noch scheint unterhalb der Dichtmasse irgendwo frisches Öl zu sein. Habe auch das Metall dadrunter so gut wie möglich sauber gemacht um das kontrollieren zu können. Ob das von Dauer ist wird die Zeit zeigen aber bisher muss ich sagen dass ich sehr zufrieden bin.

Hier gibts noch ein paar Bilder wie es jetzt aussieht, nicht schön aber Hauptsache Dicht: imgur.com/a/UACfqNO

Danke schonmal an Alle die mir hier geholfen haben. Ich kann bei Interesse später nochmal Rückmeldung geben ob und wie lange das ganze Dicht geblieben ist.