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In der Garage lackieren

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4 Jahre 2 Wochen her #13354 von HenningN
In der Garage lackieren wurde erstellt von HenningN
Hallo Leute
Ich ziehe ernsthaft in Erwägung mein Wagen in meiner Garage selbst zu lackieren. Schadhafte Stellen die ich entrostet und mit der Dose lackiert habe zeigen natürlich einen ganz anderen Farbton, sind aber für sich gesehen ziemlich gut geworden. Leider ist das Gesamtbild mittlerweile ein wenig scheckig geworden da leider einige Rostnester nicht dauerhaft beseitigt werden konnten. Daher bin ich zu dem Schluss gekommen das eine Komplettlackierung notwendig ist. Das nötige Equipment muss ich noch anschaffen. Plus eine alte Motorhaube zum üben.
Hat jemand mit dieser Thematik Erfahrung?
Was für eine Pistole sollte ich kaufen wenn ich einen Kompressor nutzen möchte.
Wie groß muss der Kompressors mindestens sein...... Stichwort Literleistung?
Sind elektrische Lackierpistolen eine Alternative oder sollte man die Finger davon lassen?
Braucht man verschiedene Pistolen für Grundierung und Finish?


Lg und allen gute Fahrt

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  • Uli_e_36
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4 Jahre 2 Wochen her - 4 Jahre 2 Wochen her #13355 von Uli_e_36
Uli_e_36 antwortete auf In der Garage lackieren
Hallo Henning,
deine Idee das komplette Auto in der Garage zu lackieren halte ich für ambitioniert. Allerdings ich rate dir bei einer Komplettlackierung zu einer Lackierbox.
Zum einen, wenn du in der Garage lackierst hast du keinen Abzug der dir den Overspray der Lackierpistole abzieht. Dies bedeutet daß du in einer riesigen Wolke von Lacknebel stehst.
Zum anderen siehts hinterher in deiner Garage aus wie in einer Bäckerei, da sich der Lacknebel überall absetzt und alles versaut ist.

Ich persönlich lackiere bei mir in der Garage auch, allerdings kein komplettes Auto. Ich hab da letztes Jahr die Heckklappe von meinem Touring gemacht, und auch die Seitenwand hinten links. Das Ergebnis war nicht schlecht, allerdings war hinterher Großputz angesagt.
Während des Lackierens hatte ich das Garagentor ca. 10 cm geöffnet, und auf der anderen Seite die Türe offen um eine gewisse Durchlüftung zu gewährleisten.

Zum Equipment:

Kompressor:
Ich habe 2 kleine Kompressoren parallel. Dies bedeutet daß der kleinere Kompressor der nur auf 8 bar Druck kommt dem größeren mit 10 bar in den Kessel zuarbeitet. mit der Gesamtleistung komme ich so auf ca. 450l Ansaugvolumen. während des Lackierens läuft der kleine Kompressor ständig und der große schaltet sich dazu wenn der kesseldruck unter 7 bar kommt und füllt deftig nach und schaltet dann auch wieder ab.
Zum lackieren selbst solltest einen Druckminderer einsetzen der dir den Druck im Schlauch auf ca. 4 bar begrenzt. Gleichzeitig empfehle ich einen Wasserabscheider vorzuschalten um das Kondenswasser aus der Druckluft zu entfernen.

zu den Lackierpistolen:
Ich habe 2 Lackierpistolen, beide von BGS Technik in HLVP Technik. Die kleine Pistole hat nur nen kleinen Fließbecher mit ca. 200 ml. und ursprünglich einen Düsensatz mit 0,8 mm. Dazu habe ich noch einen Düsensatz mit 1,0 mm gekauft.
Die Große Pistole hat einen Fließbecher mit 500ml. und mit einer 1,4mm Düse.

Zum Fillern wäre normal noch eine Pistole mit einer Düsengröße von 1,8mm- 2mm nötig. Ich verdünne den Filler etwas, dann geht das auch mehrschichtig nass in nass, mit der 1,4mm Düse.
Bei Lackierpistolen mit HLVP Technik entsteht weniger Overspray, jedoch braucht sie mehr Druckluft als herkömmliche Spritzpistolen.

Des weiteren brauchst du bei einer Komplettlackierung unbedingt eine Atemschutzmaske speziell zum Lackieren. Bei meinen "kleineren" arbeiten reichte mir die heißgeliebte FFP2 Maske, da ich mich nur max. 10 min. in der Wolke bewege und die Maske schon sehr viel abhält, und ich auch nur kleinere Mengen auftrage. Bei einer Komplettlackierung verarbeitest du mal das im Kilogramm Bereich..... geschätzt 6-7 Kg. und stehst rd. 1,5 Std. in der Nebelwolke.

Nun zu der Motorhaube:
Ich halte sie zum Üben für notwendig, denn mit der Lackierpistole lackiert man anders als mit einer Sprühdose. das Spritzbild ist mit der Pistole wesentlich größer.
Der Filler ist wesentlich dickflüssiger -> darum auch die größere Düse. Der Basislack muss sehr dünnflüssig sein damit sich die Metallicplättchen entsprechend legen können.
der Klarlack ist wiederum dickflüssiger als der Basislack, damit er sich auch von der Schichtstärke wesentlich dicker auftragen lässt und nicht gleich als fette Rotznase runterläuft.
der Basislack wird nur sehr dünn aufgespritzt..... nur so viel bis er überall sauber deckt, die Oberfläche ist hinterher matt. Der Klarlack macht hinterher den eigentlichen Glanz.

Anbei noch Bilder von meiner Heckklappe.

Basislack gespritzt.

Klarlack gespritzt, hier sieht man den Glanz und verlauf des Lackes.

Klappe montiert.... hier sieht man nun den Farbunterschied zwischen 1995 und 2020.

Den Lack habe ich im Internet bestellt bei : Lackierladen.de Der Lack wird spritzfertig geliefert. Dies bedeutet: der Basislack wird so verarbeitet wie geliefert.
Der Klarlack wird je nach Menge prozentual mit dem Härter gemischt. Dazu habe ich 8€ in eine Apothekerwaage investiert, um das Mischungsverhältnis abzuwiegen.
Ich persönlich hab dem Klarlack noch etwas Verdünnung zugegeben um einen guten Verlauf zu erzielen, da ich aus Angst nen Läufer zu produzieren zu schnell über die Flächen gehe.

Dies sind nun meine Erfahrungen, wenn Ihr fragen habt, immer gerne her damit.

Viele Grüße Uli.
Letzte Änderung: 4 Jahre 2 Wochen her von Uli_e_36. Begründung: Textänderung
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4 Jahre 2 Wochen her #13356 von Ralfster
Ralfster antwortete auf In der Garage lackieren
Super ausführliche Antwort Uli, Hut ab dass Du nahezu alles selber machst.

Ich hab früher auch schon selbst lackiert, auch meine Modellflugzeuge (ferngesteuert, bis zu 5m Spannweite ;-) hab ich immer mit 2K-Lack selbst lackiert.

Ich wollte Henning eigentlich auch schon zurückschreiben, wollte ihm aber den Spaß nicht verderben ;-)

Ich persönlich würde es nicht mehr selbst machen, auch da ich einen Lackierer direkt im Haus habe.

Der Punkt ist aber auch, wie man auch bei dir sieht Uli, dass es immer wieder was gibt, das mich stören würde.
In Deinem Fall der Farbunterschied.

Wenn ich die Vorbereitungen inklusive zerlegen und vorschleifen selbst mache, lackiert mein Lackierer den Kofferraumdeckel in metallic komplett für rund 200-250 Euro.
Mit an das Auto angepasstem (ausgemessenem) Farbton sodaß nahezu kein Unterschied erkennbar ist.

Wenn der angrenzende alte Lack zu schlecht ist, lackiert oder zumindest poliert er auch die angrenzenden Flächen für kleines Geld bei.

Die Hauptkosten beim Lackieren sind ja schon mal die ganzen Zerlege- und Zusammenbauarbeiten sowie die Spenglerarbeiten bei alten Autos.
Das Lackieren selbst ist nicht mal sooo teuer.

Just my 2 cents

Ralf

E36? Viele... zu viele? Man kann nie genug haben ;-)
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4 Jahre 2 Wochen her #13357 von HenningN
HenningN antwortete auf In der Garage lackieren
Danke für die ausführliche Antwort
Ich muß zugeben das habe ich mir , mangels besseren Wissens "leichter" vorgestellt.
Ich werde das im Kopf noch etwas hin und her schieben, hake es aber noch nicht ab.

lg Henning

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4 Jahre 2 Wochen her #13359 von Uli_e_36
Uli_e_36 antwortete auf In der Garage lackieren
Hallo Zusammen,
ich hab heute noch neue Bilder gemacht um den Farbunterschied zu demonstrieren.
Auf diesem Bild ist der untere Teil der Seitenwand mit einer Original BMW Spraydose Lackiert. darum auch der große Unterschied.
Hier nun das Bild nachdem die Seitenwand von mir lackiert wurde.

Hier der Vergleich zu zur Heckklappe zu dem Blechteil unter dem Rücklicht.
der Lack erscheint etwas dunkler als die Originalfarbe. Bei dunkleren Farben wird der Kontrast eher kleine ausfallen aber der Farbton 295 Samoablau ist da recht anfällig.
Der Farbunterscheid fällt auch erst bei genauen nachschauen auf.

Noch mal zurück zum Werkzeug, damit arbeite ich:

Das sind die Lackierpistolen mit denen ich arbeite.

das ist die kleine.....

noch der Düsensatz 0,8 / 1,0mm

das ist die große.....
und nun noch die Waage.....

der Wägebereich von 0- 3000g.......
das ist des Equipment.....
Was mich zum selbst lackieren gebracht hat, ist schlicht die Wartezeit bis sich seine Hoheit der Lackierer sich mal meines Fahrzeuges angenommen hat.

so verlies mein Cabrio meine Garage.......

Kurz nach der Lackierung.....

eine Woche später, kurz vor St. Peter Ording auf der Clubausfahrt.....
Henning, überbelege dir ob es eine Ganzlackierung sein muß, oder ob es nicht reicht nur den unteren Bereich zu lackieren.
Ich kenne dein Fahrzeug nicht, und weiß auch nichts über deine möglichkeiten.
Ich persönlich hab fast alle Möglichkeiten Reparaturen am e36 selbst zu machen, wenn auch unter gewissen Einschränkungen.....
Mach dir einfach mal gedanken, was du machen willst.

Bei vielem gebe ich Ralf auch recht, aber die Preise die bei uns in der Region für das lackieren aufgerufen werden , sind schlicht überzogen.
Drum mach selbst, was du kannst! Mein Motto: man wächst an den Herausforderungen!


in diesem Sinne ..... Viele Grüße Uli.
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