Ein Plädoyer für den 3er E36 - von Robert

Hallo zusammen,
mich hat hauptsächlich der M52 Sechszylinder zum E36 gebracht; ich kaufte ihn 2007 als 323i touring und war so begeistert von ihm, dass ich mich 2009 nach 11 Jahren schweren Herzens von meinem 325e E30 Baur Cabrio von 1987 zugunsten eines Ersthand 328i Cabrios von Ende 1996 trennte.

Viele Grüße
Thomas

Bei mir war es witzigerweise eher eine Hassliebe. Mein Vater fuhr seit der deutschen Einheit privat E30. Seinen letzten 3er, eine sterlingsilberne 4-Türer-Limousine, hat er 2002/03 wegen eines Dienstwagens und dem Zweitwagen meiner Mutter abgegeben. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch ein heranwachsender Jugendlicher. Unterstellmöglichkeiten, wie Scheunen, Hallen o.a. gibt es in den neuen Bundesländern deutlich weniger als in den Alten, sodass ein Wegstellen nicht in Frage kam (Für viele Händler und Automobilsuchende war der E30 zu diesem Zeitpunkt schon uninteressant – die heutige Entwicklung war damals nicht absehbar).

2006 kauften meine Eltern, nach langer vergeblicher Suche nach einem E30 Touring, ihren ersten E36 aus zweiter Hand: eine 318i Limousine in Ascotgrün als Comfort-Edition von 1997. Der derzeitige Zustand ist hier zu sehen: Klick Ich habe dieses Auto gehasst, habe meine Eltern für diesen Fehlkauf verflucht. Für mich gab es immer nur den E30 und ich wollte wieder in einem sitzen.

Mit 17 machte ich meinen Führerschein auf einem 320d Touring. In einem Jahr begleitetem Fahren lernte ich den 36er zu schätzen: sein Format, seine Wendigkeit, seinen für einen 4-Zylinder recht zornigen Sound und letztendlich sein Design. Je mehr ich für unseren alten 3er belächelt wurde, desto mehr gefiel er mir. Mit der großen V72 Speiche vom E46, wirkte der damals neun Jahre alte BMW noch sehr modern. Aus begleitetem Fahren wurden heimliche Spritztouren und kein einziger Fahrfehler nahm mir dieses Auto übel, auch im Winter nicht.

2008 waren die E36 noch nicht so im Preis verfallen und ich wollte unbedingt E30 fahren. Grund dafür war eine von mir gefahrene 325i Limousine. Leider fehlte mir das passende Kleingeld, sodass ich mir die Nase an der Scheibe plattdrückte. Es folgten später zwei 2-Türige Limousinen und der bekannte Touring, welchen ich aufgrund vieler kleiner Unzufriedenheiten letztendlich verkaufte. So würde ich heute z.B. keine 4-Gang Automatik mehr fahren wollen. Darauf habe ich beim E36-Kauf sehr genau geachtet, weil es bei den 4-Zylindern 4-Gang als auch 5-Gang-Automaten gab. Eine schöne und recht gut ausgestattete 318i Limousine in Moreagrün habe ich deshalb stehen lassen.

Einige E36 später sah ich die hellrote 316i Limousine in München und wusste, den wirst du fahren. So kam es dann auch. Klar, manchmal vermisst man schmerzlich die Leistungsreserven größerer Motoren, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden, sonst hätte ich diesen Artikel auch nicht geschrieben.

Ich suchte was Billiges für den Winter :cheer:

Durch die nahe technische Verwandschaft zu meiner Lieblingsbaureihe habe ich mich für das unterste Ende der BMW-Nahrungskette entschieden: 316i compact.
Compact musste sein, weil ich die Cockpits der restlichen e36 nicht so sehr mag. Ausserdem ist er beladungstechnisch praktischer als die ähnlich günstige Limousine. Auch wenn meine Leidenschaft dem Sommer-e34 gilt, freue ich mich darauf, den "abgesägten" nächste Woche wieder zuzulassen. Er vermittelt eine ganz andere "Freude am Fahren" und macht auf seine Art auch Spaß. Auch wenn er als Winterauto eigentlich unbrauchbar ist (kaum Gewicht auch der angetriebenen Hinterachse), schiele ich schon auf den nächsten e36 compact. Der jetzige wird mich wohl im Frühjahr 2018 verlassen. Wenn die braunen Stellen im arktissilbernen Lack zu groß werden, werde ich rechtzeitig die Clubaufkleber abnehmen

Ich mag das Ding, aber in Sachen e36 bin ich eher der "Aufbraucher" als der "Wegsteller" :angry:

Viele Grüße
kai

Sehr schöner Artikel

Mein erster E36 war zugleich auch mein erster BMW. Nach schlechter Erfahrung mit einem Opel Calibra habe ich mir im Jahr 2001 eine 316i Limousine in Granitsilber gekauft und über einige Jahre gefahren. Dabei wurde der 3er mit etwas tieferen Federn, M-Front, Remus ESD und 17" BBS Felgen leicht modifiziert. Ich war damals aber auch gerade erst 19 Jahre alt. Leider habe ich kein einziges Bild mehr von dem Auto. Danach kamen bedingt durch Weiterbildung zum Techniker und Hauskauf ein paar andere Fahrzeuge, u.a. ein E39 Touring, der mir heute noch als Sommerfahrzeug dient. Als ich Ende 2013 schnell ein Alltagsauto brauchte, stieß ich auf die fjordgraue 316i Limo aus meiner Vorstellung. Irgendwie kamen Erinnerungen an meinen ersten E36 auf, was wohl schließlich auch zum nicht ganz vernünftigen Kauf führte. Zwischenzeitlich ist noch ein weiterer E36 als mögliches Restaurierungsobjekt dazugekommen und ich schiele immer mehr auf ein Cabrio. Mal schauen wie es da noch weitergeht..

und ich schiele immer mehr auf ein Cabrio.

Warte nicht zu lange, die Preise steigen. Seit 2009, als ich meins gekauft habe, sind die Guten nicht billiger geworden, besonders, wenn du einige Dinge unbedingt haben möchtest.

Grüße
Thomas

Und Meine Geschichte fängt eigentlich mit dem 1802 von meinem Stiefvater an in dem ich gross geworden bin...
und ich habe mir in 2011 meinen ersten BMW von 1998 , einen 318is Coupé in cosmosschwarzmetallic, wieder gekauft, allerdings diesmal als Cabrio, was ich mir 1998 leider nicht leisten konnte.....

Ich fand 1998 diesen Wagen schon GENIAL und mit einer wunderschönen Designlinie und dem damals grossartigen 4 Zylinder 16 V Motor M44. Natürlich war es nicht die Tipmotorisierung aber ich war wirklich sehr glücklich mit ihm....


Hier nun ein Foto von meinem ersten eigenen BMW 318is, BJ 1997, manuelle Schaltung, M44 Motor, verkauft in 2002 mit 120000 km, leider





und das aktuelle E36 Modell, dass ich seit 2011 hege und pflege.
318is A, Bj 1995, 4 Gang Automatik, M42 Motor, heute 130.000 km, moreagrünmetallic

Sehr schöner Artikel. Vielen Dank.

Was mich zum E 36 geführt hat?

Zwei Probefahrten.

Und das kam so:
War vorher VW-Fahrer, der aber auch mit Autos anderer Marken im Familien- und Freundeskreis oft unterwegs war, aber BMW nie so recht auf dem Schirm hatte.
Ein Freund von mir hatte dann 1992 einen E 36 318i als Leihwagen. Ich fuhr ihn und war über Handling, Straßenlage und Leichtfüßigkeit beeindruckt.

Später einen Test über den 325td in ams gelesen, wo man fast euphorisch über das Auto berichtete. Den fuhr ich dann probe und war begeistert. Allerdings war solch ein Auto seinerzeit außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten.

Als sich dann der E 46 allmählich ankündigte, wurde er quasi nur als Facelift des E 36 bezeichnet (was ja nicht ganz stimmt).
Statt des grandiosen 2,5 Liter Turbodiesel-Sechszylinder wurde ein Vierzylinder-Diesel von Rover angekündigt.

Dann mußte ich 1997 handeln und erwarb neu meinen 325tds Exklusiv Edition mit guter Ausstattung (Leder, Klima, eSSD, 4xeFH, Tempomat, vier Airbags uvm), den ich heute noch habe.

Wie man sich denken kann, dachte ich ein paarmal ich im Verlauf der Jahre an einen Verkauf.

Der E 46 gehörte allerdings nicht dazu. Ihm blieb zwar ein Rover-Motor erspart, aber der zunächst angebotene, vergleichsweise unkultivierte 320d weckte wenig Begehrlichkeit.

Der später nachgeschobene 330d wurde probegefahren, der angedachte Umstieg aber verworfen, denn außer mehr Leistung war der Rest fast gleich.

Als der E 90 erschien, dachte ich abermals an einen Umstieg. Die ausgiebige Probefahrt in einem 320d war aber sehr ernüchternd.
Weder das Außen- noch das Innendesign gefiel mir. Und der Vierzylinder Rappelmotor auch nicht.

Durch Umzug in 2007 war das Auto eigentlich komplett überflüssig, da ich seitdem mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre und meine Frau ja ein Alltagsauto hat.
Ein Verkauf war naheliegend. Glücklicherweise überredeten mich Freunde, ihn zu behalten.

Seitdem genießt der Wagen quasi seinen Ruhestand als Sommer-/Schönwetterauto und bin froh, ihn behalten zu haben.

Als noch nicht an BMW zu denken war (Beginn mit Mazda und VW) stand ein bostongrünes E36-Cabrio-Modell bei mir im Wohnzimmerregal - als unerreichbarer Traum...

Mein erster BMW war ein E36 316i compact.
Er folgte auf einen Golf III VR6, mit dem Leistungsmangel kam ich damals aber ganz gut klar.
Mein Vater hasste mich eine Zeitlang dafür, dass ich nun ein "Bonzenauto" fuhr.

Trotz eines 10.000 DM - Blitzeis-Schadens (ohne Nachwirkungen bei BMW repariert) und Zylinderkopf-Schaden (Kulanz-Reparatur), blieb er mir treu, bis ich auf einen Diesel (A3) umsteigen musste.
Er blieb mir zwar gut, aber nicht bleibend in Erinnerung.

Durch glückliche Wendung kam ich aber schnell zurück zu BMW.
Über 20 BMWs (darunter ein 323ti) später habe ich mir mit dem Cabbi endlich den damaligen Traum erfüllt. Das Design, die schlanke Linie fasziniert mich auch heute noch und Agilität und Sound verwöhnen auf jeder Fahrt - bei voller Alltagstauglichkeit!

Danke für euer Lob! Mir hat es eine große Freude bereitet!

Hier kommen ja interessante Geschichten zu Tage!

@Christian
Das Analogfoto ist ja ein toller Beitrag aus der nicht-digitalen Zeit. Vorallem mit französischer Kennung aus dem Départment Bouches-de-Rhône. Kommt ein Teil deiner Familie aus der Region? La France, c'est pour ma un pays merveilleu...

Der M44 ist aber schon ein wirklich guter Motor: 4 Ventiler mit Kette und 140 PS. Ich bin einmal ein 318is Coupé gefahren und das hat schon Spaß gemacht. Der Motor hat einen sehr eigenen, rauen Klang, irgendwie kernig.

Ein Cab mit M42? Ist mir gar nicht bekannt. Kannst du mir nähere Informationen darüber geben?

@Thoelz
Ich denke, das war eine gute Entscheidung. Wir fährt sich denn der TDS, subjektiv gefühlt und in Worten gechrieben?

@Per
Warum erfüllte der BMW Compact für deinen Vater denn das Kriterium eines "Bonzenauto"? Wir bist du zu deinem ersten E36 überhaupt gekommen?
Bezüglich das Cabriolets teilen wir eine Meinung, nach dem E46 gab es für mich kein einziges so elegant und leichtfüßig wirkendes Cabriolet mehr von BMW.

Hellrot schrieb: Danke für euer Lob! Mir hat es eine große Freude bereitet!

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@Thoelz
Ich denke, das war eine gute Entscheidung. Wir fährt sich denn der TDS, subjektiv gefühlt und in Worten gechrieben?

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Angenehm, ruhig und unspektakulär.

Das war, als er 1993 vorgestellt wurde und der schnellste Diesel aller Klassen (214km/h, 0-100 in knapp unter 10s), war noch anders. Er wurde als echter Powerdiesel eingestuft.

Zur historischen Würdigung:
Im gleichen Jahr erschien die erste S-Klasse mit Diesel (185km/h und 13,5 von 0-100).

Den Opel Vectra (als Vor-Vorgänger des Insignia) gabs als Diesel mit 57 PS.

Heute sind, vor allem die Diesel, ungleich schneller. Da haben die Fahrleistungen längst nichts atemberaubendes mehr.

Was aber geblieben ist sind die angenehmen Umgangsformen: der sanft, gleichmäßig und relativ früh einsetzende Turbolader und vor allem die beeindruckende Laufkultur und der sanft-schmauchige Sechszylinderklang.
Ach, ich fange schon an zu schwärmen. :cheer: