Frage Rost am E36

@Kurt

Meines Wissens – diese Information habe ich von einem BMW-Händler/-Schlachter/-Werkstatt, also jemanden, der seit 25 Jahren frei mit BMW handelt oder zu tun hat – wurde diese werksseitige Versiegelung der Kotflügel mit dem Modellwechsel 1996/1997 eingespart. Das geschah sicherlich nicht attock in jedem Werk gleichzeitig, sondern zeitversetzt, wie auch die Materialien dafür verbraucht wurden.

Vielleicht kann jemand die Beobachtung bestätigen.

@Thomas

Leider, leider, wenn ich da z. B. an Mercedes-Benz' W210 denke, welche gerade in den letzten Jahren richtig klasse aussah. Ich habe noch kein Exemplar gesehen, welches nicht irgendwo rostete...

Selbst die späten E34 oder frühen E39 waren teilweise grauenhaft rostanfällig. Der E39 eines Freundes hat dieses Jahr zwei neue Schweller bekommen, weil unter deren Verkleidung von den Originalteilen nicht mehr viel übrig war. Aber einen Ersthand 540i gibt man nicht so schnell aus der Hand...

Einen richtigen "Rostindikator" habe ich beim E36, bis auf die Baujahresabhängigkeit, nicht feststellen können. Beim E30 wurde gerne mit der Materialqualität argumentiert. Dort galten Fahrzeuge mit Baujahr 1987/88 als auffällig wiederstandsfähig, ab Baujahr 1992 ging es rapide (!) bergab.

Fakt ist doch aber, dass BMW schon immer ein Problem mit dem touring hatte. Welche Modellreihe mit großer Klappe hat mit Rost keine Probleme? Dabei sind doch die Rucksack-BMW (für mich) gerade die Schönsten:

@ Kuwe

Den Rost unter dem Waschwasserbehälter hatte ich auch schon 2mal bei den E36 gesehen. Ich vermute dass irgenwann diese "geschrumpelte" Versiegelung am Blech unter dem Behälter rissig wird und dann eindringendes Wasser für Rost sorgt.

Die Stelle lässt sich aber mit passgenauen und rostfreien Blechen aus einer Schlachtkarosse gut reparieren. Wichtig ist nur , dass das rostige Blech soweit wie möglich rausgeschnitten wird.

Ich seh beim E36 kein Baujahr, was Rostanfälliger ist als andere. Mein 2000er Bj. ist von der Karosse her Top, ein anderer aus dem gleichen Baujahr, den ich mir auch angesehen habe, war großflächig vom Rost angefressen.


Die Schwellerverkleidungen sind dafür ziemlich rostfördernd.

Robert,

das Rostproblem des W 210 und anderen Mercedesmodellen aus dieser Zeit ist das Produkt des Sparens zwecks Gewinnmaximierung.

Das ist mir unbegreiflich. Eine ordentliche Konservierung am Fließband ist doch wahrscheinlich keine 10 € teuer.

BMW baute ja auch genügend Autos mit Rostproblemen. Das soll also der selbsternannte Premiumanspruch sein?!? :angry:

Wir dürfen nicht vergessen, dass der Hersteller die mögliche Lebensdauer der produzierten Fahrzeuge anders sieht wie wir ;) . Keiner produziert potentielle classic cars.

Dann kommt noch mangelnde Pflege und mangelnde Kenntnis von Rostvorsorge bei den Eigentümern dazu. Schon das Waschen kann Rost vorbeugen. Wer spritzt schon regelmäßig die Radläufe richtig aus, um den Staub aus den Falzen zu bekommen. Selbst bei Sammlern und Clubmitgliedern hat der Griff in den Falz des hinteren Radkastens schon erstaunliches zu Tage gebracht. Meist hatte ich schmutzige Finger. Und wer hält den Wasserstrahl von unten unter die Stoßfänger, wo die Hinterräder Dreck und Salz ablagern. Salzreste, Staub und Feuchtigkeit tun dort ihr zerstörerisches Werk.

Viele Grüße
Martin

Die zitierten Zahlen sagen leider nichts über den Grund der endgültigen Stillegung aus, Robert. Auch wenn früher mehr Fahrzeuge den "Rosttod" gestorben sind, gab es Exporte, Motorschäden, Totalschäden (auch wirtschaftliche)usw.

Gruß
Martin

Hallo Zusammen,
mit großen Interesse lese ich hier die Beiträge.Für mich stellst sich sie spannende Frage, bringt so eine Hohlraumkoservierung
nach so vielen Jahren überhaupt noch etwas oder wie weit kann man die "braune Pest" eindämmen.
Mein Fahrzeug hat z.B. keinen erkennbaren Rost, auch an den bekannten Stellen, zu mindestens kann ich von Außen keinen erkennen.
Wie Robert bereits anmerkte, sind hierfür so um die 1000€ anzulegen. Ist eine Versiegelung wirklich sinnvoll.

Allzeit gute Fahrt

Olaf

Kabeläffle schrieb: Den Rost in Griff zu kriegen mußt im Wasser oder Sauerstoff nehmen. Durch die Konservierung nimmst du dem Blech Sauerstoff und Wassser, und somit wird die Korrosion verlangsamt.

Würde sogar soweit gehen zusagen, die Korrosion wird quasi gestoppt.

Zu den Kosten: die bis zu 1.000 € fallen nur an, wenn man nichts selbst macht.
Baut man alle Verkleidungen, Türpappen etc selbst ab und wieder an wird es erheblich günstiger.

Hat man eine Hebebühne zur Verfügung (oder Mietwerkstatt), besorgt sich Fluid Film Sprühdosen (ca 10 €/Stück) und macht alles selbst bekommt man es für kleines Geld hin.

Kabeläffle schrieb: Ich geh noch nen Schritt weiter und besorgt mir das Zeug von Mike Sanders....

Wenn man die Möglichkeit hat, Mike Sanders zu verarbeiten (heiß muß es sein), hat man als Vorteil, daß es später nicht so nervig nachtropft.

Da kommt, z.B. beim Parken in der Sonne bei großer Hitze, ein wenig aus den Ablauflöchern - das wars.

Fluid Film-behandelt muß man lange alte Zeitungen unters Auto legen um die Tropferei aufzufangen.

Uli, mit Mike Sanders bist du bestens beraten. Lässt sich auch einfach verarbeiten. Lass es mich wissen wenn du Werkzeug brauchst.

Hallo zusammen,
wenn man ein sehr gutes Auto hat und ihm den Wintereinsatz und das Salz erspart, kann man sich meiner Erfahrung nach den ganzen Konservierungskram sparen. Selbst meine barchetta hat keinen Rost, obwohl sie auch schon 21 Jahre alt ist, aber nie im Winter bewegt wurde.
Steckt der Rost schon drin, kommt er immer wieder; besonders schnell, wenn man den Wagen wieder im Winter bewegt.

Viele Grüße
Thomas